Was kennzeichnet eine gelingende Geburt und welche Zugänge sind geeignet, um diese Frage zu beantworten? Schien es in der klassischen Moderne lange Zeit so, als könne die medizinische Geburtshilfe hier als Leitdisziplin fungieren, so sind in der reflexiv gewordenen Moderne von verschiedenen Fachrichtungen Zweifel an einem solchen Selbstverständnis angemeldet worden. Kritisiert wird dabei etwa die Ausblendung des spezifischen, uneinholbar subjektiven Erlebenskontextes der Schwangeren, problematisiert wird ein Zugriff, der über präskriptiv-normative Zugangsweisen Kriterien für eine gelingende Geburt vorgeben möchte. Kontroversen ergeben sich zudem aus der Professionenkonkurrenz zwischen Hebammen, Ärztinnen und Ärzten. Umstritten ist weiterhin die Bedeutung der Geburt als Statusübergang, eine Frage, die durch die erweiterten Möglichkeiten pränataler Diagnostik ihre Dringlichkeit gewinnt: Begründet erst die Geburt ein eigenständiges Lebensrecht? Schließlich steht zur Debatte, welche Anhaltspunkte sich für eine Ethik der Elternschaft aus dem spezifischen Geschehen von Schwangerschaft und Geburt ableiten lassen. Die Beiträge dieses Bandes loten in interdisziplinärer Perspektive verschiedene Zugänge zu diesen Grundfragen des Menschseins aus.
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Olivia Mitscherlich-Schönherr, Reiner Anselm Imprint: De Gruyter Country of Publication: Germany Volume: 2 Dimensions:
Height: 230mm,
Width: 155mm,
Spine: 21mm
Weight: 692g ISBN:9783111115894 ISBN 10: 3111115895 Series:Grenzgänge Pages: 361 Publication Date:19 December 2022 Audience:
Professional and scholarly
,
Undergraduate
Format:Paperback Publisher's Status: Active
Olivia Mitscherlich-Schönherr, Hochschule für Philosophie, München; Reiner Anselm, LMU München.